Pressemitteilung
Manfred Reinhart: "Die Abwrackprämie ist der größte Unsinn, den sich die Regierung je ausgedacht hat!"
ödp kritisiert "Verschrottungs-Hysterie"
Manfred Reinhart: "Wer ein Altauto gegen einen Neuwagen tauscht, der einen Liter pro 100 km spart, muss 375000 Kilometer fahren, um die gesamte Co2-Bilanz zu verbessern. Denn erst nach dieser Strecke gleicht er den Energiegehalt von drei Tonnen Rohöl aus, den die Herstellung des Neuwagens beansprucht" (siehe Beitrag "Alles Schrott?" in der Autobild vom 23.1.09). Das sparsamste Auto ist immer noch das, das nicht oder wenig gefahren wird, unabhängig vom Alter.
Vor allem deutsche Mittelklasseautos sind nach 9 Jahren noch lange kein Schrott, wie der Export deutscher Gebrauchtwagen ins Ausland zeigt (2006: 517 000 Autos für 6 Mrd. Euro laut Wirtschaftswoche vom 2.2.09). Sie können locker noch mindestens 6 Jahre und weitere 100000 Kilometer weitergefahren werden und sind meist mehr als 2500 Euro wert. Nun will der Staat schuldenfinanziert einen Teil dieses Exports auf die deutschen Schrottplätze umlenken! Ein ökologischer und ökonomischer Unfug, sagt selbst ifo-Präsident Hans Werner Sinn.
Die Autofahrer sollten aber auch aus Eigeninteresse nicht auf die unsinnige Prämie hereinfallen, weil sich der Staat seinen Zuschuss bereits bei einem Kaufpreis von ungefähr 13000 Euro über die Mehrwertsteuer zurückholt. Die gängigen Rabatte der Autoverkäufer werden dank der Prämie niedriger ausfallen, so dass der scheinbare Vorteil schmilzt. Und nicht jeder, der jetzt mit der Prämie plant, wird am Ende zum Zuge kommen, da die Prämie auf 600000 Autos beschränkt ist.
"Es wäre viel sinnvoller, wenn sich die Bundesregierung zur Konjunkturbelebung auf die massive Förderung der erneuerbaren Energien, auf die energetische Sanierung konzentriert und den reduzierten Mehrwertsteuersatz auf Handwerkerleistungen eingeführt hätte", so Manfred Reinhart. Ohne ein „buy german“ würde hiermit das regionale Handwerk gefördert.